»Heimat ist dort, wo wir die Namen der Toten kennen«
Einen Ruheplatz für unsere Verstorbenen und einen Ort der Trauer zu haben, ist Tradition in unserer Kultur. Grüne, blühende Friedhöfe, meist in unmittelbarer Nähe der Lebenden, sind natürlich an erster Stelle die Orte für unsere Toten. Aber die meisten Friedhöfe haben ein vielseitiges Gesicht: Sie sind Ruheplätze für die Verstorbenen, sie sind Orte der Erinnerung und der Trauer, aber sie sind auch Orte des Lebens. Beim Besuchen der Grabstätten treffen sich die Menschen, sprechen miteinander und erinnern sich an gemeinsame Stunden, die sie mit den Verstorbenen erlebt haben.
Viele Menschen nutzen den Friedhof auch als Erholungsraum in unserer hektischen Zeit. Sie genießen das Werden und Vergehen der Natur im Wechsel der Jahreszeiten. Vor allem in Großstädten sind Friedhöfe aufgrund ihrer Flora und Fauna Oasen der Ruhe, Entspannung und der inneren Einkehr. Friedhöfe spiegeln wie kein anderer Ort unsere Kulturgeschichte wider. Viele Grabsteine aus vergangenen Zeiten sind Kunstwerke, die mit den Namen und Daten der Verstorbenen gleichzeitig Geschichte und Geschichten erzählen. Der Friedhof ist damit für uns Lebende ein Kulturgut der besonderen Art.